PyroBubbles - (Hohlglaskugeln) - Feuerlöschanlage
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Allgemein[Bearbeiten]
Bei den PyroBubbles handelt es sich um ein schaumartiges,kornförmiges Granulat. Es besteht aus Siliziumdioxid oder auch anorganischen Rohstoffen und hat einen Durchmesser von 0,5 bis 5,0mm.
Das Löschverfahren mit den PyroBubbles wird höchsten Ansprüchen als Löschmittel bzw. Löschsystem gerecht. Da die Schmelztemperatur der Kugeln mit über 1000 °C sehr hoch ist, selten aber bei Brandstoffen diese Temperaturen erreicht werden, können sie ständig wieder verwendet werden. Bisher wurden Löschverfahren durch Schaum, Wasser oder Gaslöschanlagen angeboten.
Allen gemeinsam ist die Löschung mit erheblichen Folgeschäden oder Überdrücken. Auch die Installation sowie Wartung und Vorhaltung herkömmlicher Löschmittel verursacht gewaltige Kosten und erfordert eine erhebliche Ressourcennutzung im Objekt. Die Verwendung herkömmlicher Löschmittel führt mitunter zu gewaltigen Folgeschäden, denn Wasser- oder Schaumnutzung geht zum Teil mit einer völligen Zerstörung der betroffenen Anlage/ Objekt einher.
- Äußerst geringes Gewicht und 100 % Löscherfolg
- Dauerhafter Schutz und sichere Löschung
- Keine Kontaminierung durch das Löschmittel
- Keine Lasten durch Leitungen und Wasser (Statik)
- Keine Folgeschäden (wie bei Einsatz von Wasser oder Schaum)
- Geringe Investitionskosten, minimaler Wartungsaufwand
- Wiederverwendbarkeit des Löschmittels (!)
- Vielseitig einsetzbar als Löschmittel im Zuge der präventiven Dauerbefüllung
- mikroskopischer Querschnitt
Die physikalischen Merkmale[Bearbeiten]
- Korngrößenverteilung D 50 > 2,0mm
- Schüttgewicht 190-250 g/L
- Schüttvolumen 4000-5263 mL/kg
- Korndichte 0,38-0,48 g/cm³
Eigenschaften[Bearbeiten]
- nicht brennbar
- sehr hohe Stickwirkung
- Schmelzpunkt liegt bei ca. 1100 °C
- schwimmfähig
- Gas abdichtend
- hohe Fließfähigkeit und schnell füllend
- wärme- und kälteisolierend sowie stromisolierend
- wieder verwendbar
Präventive Brandbekämpfung und Löschsystem[Bearbeiten]
Zu den weltweit neuen Verfahren zählt das patentierte Hohlgranulat – Löschverfahren.
Die PyroBubbles sind prädestiniert, brennende Feststoffe oder Flüssigkeiten durch Auftragung bzw. Ausfüllung zu löschen (Stickeffekt).
So kann ein brennender Elektroschrank oder E-Raum (Kraftwerk, IT-Server) durch vollständige Befüllung mit PyroBubbles gelöscht werden. Dabei befindet sich der Hohlgranulat- Vorratsbehälter über den Schutzräumlichkeiten. Die vorzuhaltende Menge an PyroBubbles muss immer so groß sein wie der größte Schutzraum abzüglich sämtlicher Einbauten. Allerdings wird diese Löschart erst wirtschaftlich mit der steigenden Anzahl der Schutzräume.
Auf Grund ihrer geringen Dichte haben die PyroBubbles ein Schüttgewicht von lediglich 0,15 g/cm³, so dass sich dieses Löschverfahren auch und gerade bei hohen Gebäuden besonders zur Anwendung eignet. Dort befindet sich in der obersten Etage vollflächig das Hohlgranulatsilo.
Durch F 90 Fallschächte wird jeder Raum im Gebäude erreicht. Je nach Raumgröße wird die Anzahl der angrenzenden Schächte angepasst, so dass nach der Vorwarnzeit eine schnellstmögliche Raumbefüllung erfolgen kann. Dabei sind nicht nur das Silo, sondern alle Schächte vollständig mit Hohlgranulaten gefüllt.
Im Brandfall erfolgen durch den ersten Melder die Vor-Ort-Warnung (optisch/akustisch) und die Meldung zur Feuerwehr. Nach dem Ansprechen des zweiten thermischen Melders und nach Ablauf von 5 Minuten Vorwarnzeit öffnen sich die zuständigen Fallschachtklappen und die PyroBubbles rieseln allein durch Schwerkraft in den brennenden Raum und auch evtl. in die angrenzenden Räume, bis diese vollständig beflutet sind. Da in Hochhäusern aufgrund gesetzlicher Vorgaben davon ausgegangen werden kann, dass die Fenster ständig geschlossen bleiben und alle Türen in Selbstschließung gehen, sind die Räume zur Aufnahme der Hohlglaskugeln dicht.
Horizontal sind die Decken F 90 ausgelegt, so dass die Brandbekämpfung innerhalb der Etage beschränkt bleiben kann. Nach Besichtigung durch die Feuerwehr können die wiederverwendbaren PyroBubbles aufgesaugt und im Vorratssilo (obere Etage) sodann wieder eingebracht werden. Es entstehen absolut keine kontaminierten Rückstände. Die Redundanz ist durch die mehrfachen Schachteinbindungen gegeben.
Es werden weder große Wassermassen benötigt (keine Wasserschäden!), noch besteht ein großer Energiebedarf (nur 12 bis 24 V). Hierbei wird nur die Schwerkraft genutzt. Industrieanlagen und Tanktassen können so umfassend geschützt werden.
Anwendungsbereiche und Einsatzmöglichkeiten[Bearbeiten]
Im Gegensatz zum eben beschriebenen Einsatzverfahren, das als Löschverfahren anzusehen ist und erst bei Brandentstehung zum Einsatz kommt, ist eine Dauerinertisierung von Feststoffen in Einhausungen mit brennbaren Inhalten (Kabelkanälen, Rechnerraumböden) oder dauerhafter Beschichtung auf brennbaren Flüssigkeiten in Tanks möglich.Hier wird auf die brennbare Flüssigkeit eine genau vorher berechnete schwimmende PyroBubbles Schicht aufgebracht.
Diese schwimmt ständig bei Befüllung und Entleerung des Tanks mit und verhindert dauerhaft, dass die brennbaren Gase in den Tankoberraum diffundieren können.
2. Schutz von Kabelschächten, geständerten Kabelkanälen und elektrischen Anlagen
Befüllungen, selbst in großen Kabelschächten sind einfach zu realisieren und bieten dauerhaften Schutz. Die Kabelschächte werden zum Schutz vor Kabelbränden mit PyroBubbles verfüllt. Durch die komplette Versiegelung der Kabel ist die Entstehung von Bränden bzw. Flammenbildung unmöglich. Ebenfalls kann man Hohlräume, in denen sich brennbare Stoffe (Kabel usw.) befinden, vollständig mit PyroBubbles befüllen. Ein durch einen Kurzschluss entstandener Brand kann sich auf Grund von Sauerstoffmangel nicht fortsetzen. Man bleibt flexibel im Ein- und Ausbringen dieser brennbaren Objekte (Bilder, Kunstgegenstände).
Weitere Anwendungsbeispiele: elektr. Anlagen, Trafoboxen, Mittelspannungsschränke, staubfreier Schutz von Serverschränken oder aufgestellten Böden in Rechnerräumen.
3. Hochhäuser
Im Falle eines Brandes in einem Objekt, z.B.: eines Hochhauses,erfolgt durch den Rauchmelder eine Vor-Ort-Warnung und die Meldung zur Feuerwehr. Gleichzeitig erfolgt eine Warnung an die Personen auf der entsprechenden Etage.
Nach Beachtung der entsprechenden Vorwarnzeit öffnen sich die zu den Räumen führenden Fallschachtklappen und die Hohlgranulate rieseln selbstständig durch Schwerkraft in den Bereich des brennenden Raumes oder auch angrenzenden Räume, bis diese vollständig geflutet sind.
Im Gegensatz zu den konventionellen Sprinkleranlagen, welche seit Jahrzehnten für den Hochhausschutz eingesetzt wurden, erlaubt jetzt die neue Muster-Hochhausrichtlinie MHochhausRL 2008, weitere geeignete Feuerlöschsysteme. Eines davon ist das PyroBubbles Feuerlöschsystem. Ohne nennenswerten Aufwand an Energie (24 V), keinen Wasseranfall, allein nur mit der Schwerkraft erreicht man das Verfüllen des oder der brennenden Räume. Dies erreicht man durch das Deponieren der Granulate im obersten Bereich. So kann man über die F 90 Fallschächte jeden darunter liegenden Raum erreichen.
Es ist praktisch möglich, eine gesamte Etage zu fluten. Ein vertikaler Übergriff der Flammen ist in diesem Zeitfenster nicht möglich, da jede Decke F 90 geschützt ist. Voraussetzung ist eine frühzeitigen und eindeutige Raucherkennung, eine thermische Erkennung und eine Vorwarnzeit von ca. 3 Minuten, zur Evakuierung des Personals.
Zwei besondere Vorteile außer der sicheren schnellen Löschung sind besonders zu betonen. Zum Ersten das praktisch rückstandsfreie Löschen ohne Folgeschäden durch PyroBubbles und zum Zweiten die nachhaltige Umweltschonung, denn die PyroBubbles werden nach Gebrauch wieder in das Silo zurückgeführt und können wiederholt verwendet werden. Nach Besichtigung durch die Feuerwehr werden die PyroBubbles wieder aufgenommen (herkömmlicher Industriestaubsauger) und in das Silo/den Vorratsbehälter zurückgeführt.
Es entstehen nahezu keine kontaminierten Rückstände. Auch eine horizontale und vertikale Brandausbreitung wird durch vollständige Verfüllung innerhalb der Etage oder über alle Etagen ausgeschlossen (z. B. vertikaler Stromversorgungsschacht).
In folgenden Bereichen lassen sich die PyroBubbles im Wege des vorbeugenden Brandschutzes oder als Löschsystem grundsätzlich anwenden:
- Fritteusen
- Härtebäder
- Tanks
- Tankanlagen
- Tanktassen
- Tanker
- Pumpentassen
- Kabelkanäle -Systemböden
- Hohlböden, Doppelböden-, geständerte Rechnerböden
- Hochhäuser
- Trafostraßen,
- Schaltschränke
- Hydraulikkeller
- Hoch- und Mittelspannungsräume
- Gefahrgutcontainer
- Windkrafträder
- Archive
- Museen sowie die Einlagerung von Kunstgegenständen
- Absicherung von Minen bei der Rohstoffgewinnung
- und viele andere